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Des Meeres und des Geistes Wellen

So wie das Meer Wind und Strömungen ausgesetzt ist, was zur Folge hat, dass die sonst glatte, ruhige Oberfläche plötzlich gekräuselt ist und Wellen aufweist, so ist unser Geist unseren Gedanken, Emotionen, Stimmungen und Erfahrungen ausgesetzt.

Wir reagieren darauf mit Unruhe und Stress bis hin zu dem Gefühl, dem Ganzen ohnmächtig ausgesetzt zu sein. Die Stimme in unserem Kopf wird laut und aufwühlend, wie das tosende Meer und wir meinen, das Opfer unserer Gedanken und Emotionen zu sein.

Taucht man jedoch tief hinab in den Ozean, so erkennt man, dass diese Wellen und diese Unruhe, nur an der Wasseroberfläche stattfinden und dass die Turbulenzen das Meer in seinem Innersten nicht berühren.

Ebenso ist es mit unserem Geist. Die Gedanken, die wir für unsere Realität halten, sind nur die Wellen auf dem Ozean unseres Geistestief drinnen ist unser Geist ruhig und gelassen, egal, was an der Oberfläche vorgeht.

Es ist daher klug, nicht der Meinung zu verfallen, dass die Meditation die totale Abwesenheit von Gedanken bedeutet.

Wichtig ist allerdings, sich zu vergegenwärtigen, dass wir NICHT unsere Gedanken sind, dass wir tiefer sind als sie, dass die Gedanken wieder vorübergehen, dass sie nur an der Oberfläche unserer Wirklichkeit kurzfristig erscheinen um uns anzuzeigen, wo wir stehen, was uns beschäftigt und aufwühlt.

Das Denken unterdrücken zu wollen käme dem Versuch gleich, das Meer daran zu hindern, Wellen zu schlagen.

Andere Metaphern für den Geist

Der Strom deiner Gedanken...

Du kannst dir die Energie des denkenden Geistes auch als einen Strom von fließendem Wasser vorstellen – du kannst entweder in diesem Strom gefangen sein und mitgerissen werden, oder du sitzt ruhig am Ufer dieses Flusses und beobachtest nur, was dieser mit sich bringt

Schreiben auf Wasser...

Die Tibeter beschreiben die Gedanken als das „Schreiben auf Wasser“ – unbeständig und vergänglich.

Schillernde Seifenblasen...

Unsere Gedanken sind wie schillernde Seifenblasen – sie ziehen all unsere Aufmerksamkeit auf sich und wir halten sie für unsere Wirklichkeit.
Doch wenn du achtsam bist, sie als Gedanken entlarvst und dich nicht mit ihnen identifizierst, dann zerplatzen sie und du erkennst, was sie wirklich sind – bloße Ereignisse im Feld des Gewahrseins.

 

Begegne doch deinen Gedanken mit Neugier und Staunen über ihre bemerkenswerte Kraft!“
(Jon Kabat-Zinn)

(Quelle: Achtsamkeit für Anfänger, Jon Kabat-Zinn)

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